Konzept

Vorwort

Die vorliegende Konzeption der „Vielfalt auf Augenhöhe gGmbH“ ist eine verbindliche Grundlage unserer pädagogischen Arbeit. Das Berliner Bildungsprogramm bildet dabei das Fundament für unsere hauseigenen Richtlinien.

Unsere Konzeption bietet allen Interessierten einen zusammengefassten Einblick in den Alltag unserer Einrichtung und gibt Informationen zu unseren regelmäßigen Arbeitsabläufen, dem Tagesgeschehen und Schwerpunkten. Ebenso erhält sie eine Übersicht, über unsere Unternehmensphilosophie, unser pädagogisches Selbst- und Rollenverständnis sowie Bild vom Kind.

Unser Bild vom Kind

Für uns ist jedes Kind wertvoll und einzigartig. Wir sehen die Kinder als Persönlichkeiten mit freiem Willen, eigenen Ideen, individuellen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Schwächen, die wir wahr- und ernstnehmen. Wir muten Kindern eigene Erfahrungen zu und vertrauen auf ihre Fähigkeiten, denn sie sind von Geburt an kompetent, die Welt selbstständig zu entdecken. Kinder bestimmen ihre Entwicklung selbst und konstruieren sich ein eigenes Bild ihrer Lebenswelt. Man muss sie nicht zum Lernen animieren, sie haben ein innewohnendes Interesse daran, sich mit der Welt auseinander zu setzten und sie zu begreifen. Entsprechend ihrer Fähigkeiten können und sollten Kinder auch Verantwortung übernehmen, damit sie eigenständig werden und so ihr Selbstbewusstsein stärken. Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo, darf jederzeit Fehler machen und so sein, wie es ist, solange es durch sein Verhalten andere nicht einschränkt oder gefährdet.

Ziele unseres pädagogischen Handelns

Bei unserer pädagogischen Arbeit geht es nicht darum, dass Kinder vorgegebene Lernziele erreichen, denn jedes Kind trägt von Geburt an das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit. Sinn und Zweck unseres Handelns ist es daher, die Kinder bei der selbstständigen Erweiterung ihrer Kompetenzen zu begleiten, bestärken sowie sie zu unterstützen, wenn es nötig ist. Alle Kinder sollen bei uns die Grundlagen für ein selbstbestimmtes und verantwortliches Leben erwerben.

Darunter verstehen wir,

Tagesablauf und Alltag in der Krippe

Der Tagesablauf in der Krippe unterscheidet sich aufgrund der speziellen Bedürfnisse der Kleinkinder vom Rhythmus der Ü3-Gruppen (Elementargruppen). Die Krippen Erzieherin gestaltet den Tagesablauf offen, damit sie flexibel auf die wechselnden Gemütslagen, Interessen und Wünsche der Kleinkinder eingehen kann. Gleichzeitig haben die Krippenkinder ein großes Bedürfnis nach Geborgenheit und Sicherheit, welches durch Rituale und wiederkehrende Abläufe befriedigt wird. Der strukturierte Tagesablauf hilft den Kindern, sich an die neue Situation, außerhalb der Familie zu gewöhnen.

Im Folgenden finden Sie einen Tagesablauf

Uhrzeit: Tagesstruktur:
07.00 Uhr Öffnung der Kindertagesstätte
08.00 - 08.15 Uhr Erste Bringzeit
08.15 - 08.45 Uhr Frühstück
08.45 - 09.15 Uhr Zweite Bringzeit
09.30 - 10.00 Uhr Morgenkreis
10.00 - 11.30 Uhr Pädagogische Angebote: z.B. Projektarbeit, Ausflüge, Sprach-förderung, musikalische Frühförderung, Bewegungsangebote
11.30 - 12.00 Uhr Mittagessen
12.00 - 14.00 Uhr Mittagsruhe
14.00 - 14.30 Uhr Vorlesezeit mit gesundem Snack
14.30 - 15.00 Uhr Abschlusskreis
16.30 - 18.00 Uhr Freispiel und Angebote in Kleingruppen / Abholphase
17.00 Uhr Schließung der Kindertagesstätte

Raumgestaltung und Materialangebot

Während der Selbstbildungsprozesse ist das Spiel die Arbeit des Kindes. Deshalb unterstützen wir die Kinder bei der Verwirklichung ihrer Spielideen und der Erweiterung ihrer Spielfähigkeiten. Wir haben selbst Spaß am Spiel und verfügen über ein breites Repertoire.

Wir unterstützen die Kinder, selbst zu entscheiden, was, wann, wie lange und mit wem sie spielen möchten und beobachten, ob Kinder sich zurückziehen oder ausgeschlossen werden.

Dabei ermuntern wir die Kinder, eigene Spielideen zu entwickeln und stehen als Ansprechpartnerinnen und Ratgeberinnen zur Verfügung. Wir geben Impulse, um Spiele variantenreicher und interessanter zu gestalten, ohne die Ideen zu dominieren.

Medien verursachen Erlebnisse, die verarbeitet werden müssen. Deshalb unterstützen wir die Kinder darin, Gesehenes, Erlebtes, Erfahrenes im Spiel auszuleben und gemäß ihrem Entwicklungs-stand zu verarbeiten. Dabei setzen wir keine Tabus.

Wir unterstützen und motivieren die Kinder untereinander Regeln auszuhandeln und helfen ihnen, sich bei Konflikten und Streitigkeiten darauf zu stützen.

Räume und ihrer Gestaltung bieten vielseitige Bildungsmöglichkeiten. Deshalb wird auch bei der Raumgestaltung auf die Partizipationsmöglichkeiten der Kinder Wert gelegt. Wir gestalten mit Kindern Räume, die die eigenaktiven und kreativen Tätigkeiten der Kinder ermöglichen.

Durch Übersichtlichkeit und frei zugängliches Material in offenen Regalen möchten wir den Kindern die Orientierung bei der Auswahl ihrer Spiele erleichtern.

Räume und Materialien werden so ausgewählt, dass sie die Kinder zum Experimentieren und Forschen, zum eigenständigen Ausprobieren und Gestalten anregen und vielseitige Erfahrungen ermöglichen.

Das von Montessori entwickelte Material ist ein Schlüssel zur Welt und dient dazu die errungenen Eindrücke und Sinneswahrnehmungen in der materiellen Umgebung zu sortieren. Kinder üben mithilfe der Materialien Dinge aus dem täglichen Leben. In vereinfachter und begrenzter Form lassen sich einfache Handlungen und Fingerfertigkeiten besser lernen.

Durch die Raumgestaltung und Materialauswahl möchten wir das ästhetische Empfinden der Kinder fördern und der Reizüberflutung und Konsumorientierung entgegenwirken.

Mit der Haltung von Zimmer- und Gartenpflanzen ermöglichen wir den Kindern Erfahrungen in der Pflege von Pflanzen.

Im eigenen Kita-Garten bieten wir den Kindern Gelegenheiten für vielseitige Bewegungs-erfahrungen, Rückzug und Ruhe sowie zur Naturbegegnungen.

Besondere Schwerpunkte unserer Einrichtung

Übungen des täglichen Lebens

Unsere Einrichtung ist keine reine Montessori-Kita, aber wir greifen einige Aspekte des Bildungskonzeptes von Maria Montessori auf.

Ein Leitsatz, der die Montessori-Pädagogik charakterisiert, lautet „Hilf mir es selbst zu tun“, denn Maria Montessori ging es darum, die Kinder so zu fördern, dass sie möglichst selbstständig werden und die intrinsische Freude am Lernen nicht verlieren. Dieser Gedanke entspricht ganz dem pädagogischen Ansatz unserer Kita, denn unser Ziel ist es, dass die Kinder auf ihre eigenen Fähigkeiten vertrauen und so resiliente, selbstbewusste Persönlichkeiten werden.

Frische Küche

Auch bei unserem Speiseplan achten wir auf die Wünsche und Erwartungen der Kinder. Das Essen in unserer Kita wird von unserer Köchin täglich frisch in der eigenen Küche zubereitet, auf dieses Qualitätsmerkmal sind wir sehr stolz. Bei der Zubereitung des Essens werden die Bedürfnisse von Kindern mit Allergien oder Lebensmittelunverträglichkeiten berücksichtigt. Vegetarische Ernährung ist ebenfalls möglich. Bei allen Mahlzeiten wird auf die Verwendung gesunder, vollwertiger Nahrungsmittel geachtet, es gibt täglich Rohkost und Obst. Der Speiseplan ist kindgerecht, ausgewogen und abwechslungsreich gestaltet. Wir verzichten möglichst auf zusätzlichen Zucker, ungesunde Fette und stark verarbeitete Lebensmittel.

Sprachförderung

Ein weiterer Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit ist die Sprachförderung, die nicht nur für Kinder mit Migrationshintergrund eine wichtige Rolle spielt. Wir betrachten Sprache als Schlüsselkompetenz für sämtliche Bildungsprozesse. Der Zugang zu den verschiedensten Bildungsbereichen wird im Wesentlichen vom Kompetenzniveau der Sprachfähigkeit bestimmt. Je kompetenter ein Kind eine oder mehrere Sprachen beherrscht, desto mehr Wissen kann sich das Kind aufnehmen und aneignen. Sprache ist daher die Grundvoraussetzung für die meisten Bildungsprozesse. Wir fördern den Spracherwerb der Kinder daher von Anfang an. Wir PädagogInnen möchten den Kindern einen möglichst großen Wortschatz mit auf den Weg geben. Daher begleiten wir unsere Tätigkeiten sprachlich und drücken uns möglichst variationsreich aus, ohne uns dabei zu verstellen. Grammatikalische Fehler der Kinder korrigieren wir nur indirekt, indem wir den Inhalt ihrer Aussage aufgreifen und ihn korrigiert wiederholen. Dabei ist ein besonderes Fingerspitzengefühl notwendig, denn die Kinder dürfen sich durch die Berichtigung nicht bloßgestellt fühlen. Eine weitere wichtige Methode der Sprachförderung ist das tägliche Vorlesen nach dem Mittagsschlaf. Auch die Forscherzeit ist ein bedeutsamer Baustein der alltagsintegrierten Sprachförderung.

Naturwissenschaftliche, mathematische und technische Bildung

Nicht erst seit der Sesamstraße, fragen Kinder unentwegt: Wieso? Weshalb? Warum? Und ja, es stimmt! Tausend großartige Sachen, die gibt es überall zu sehen! Und wir wollen den Kindern nicht nur ihre Fragen beantworten, sondern wir möchten, dass sie durch eigenes experimentieren und forschen, möglichst viele Antworten selbst herausfinden. Dafür gibt es in der Kita nicht nur viele Materialien, sondern vor allem auch genügend Zeit.

Dem Forscherdrang der Kinder werden wir bei der Projektarbeit und in der Forscherzeit gerecht. Aber auch aus alltäglichen Situationen, wie einem zerbrochenen Glas, können naturwissenschaftliche und technische Fragestellungen entstehen, denen es gilt, möglichst direkt nachzugehen. Es ist uns wichtig, dass die Anstöße für Entdeckungsreisen und Forschungsvorhaben in erster Linie, durch die Ideen der Kinder entstehen. Wir PädagogInnen halten daher ständig die Augen und Ohren offen, um auch die Forscherfragen der Kinder zu erkennen, die sie, aufgrund mangelnder Sprachkompetenzen, noch nicht stellen können.

Bedingt durch unsere Kreativität bezogene Ausrichtung, ist unsere Kita mit vielen mathematischen und geometrischen Spielzeugen ausgestattet, die die Kinder zur selbstständigen Beschäftigung mit diesem Themenbereich anregen.